Du bist auf Südtirols herrlichen Trails unterwegs – und dann tritt der gefürchtete “worst case” ein – eine Fahrradpanne. Aber du hast Glück im Unglück, denn du bist vorbereitet. Du ziehst ein Multitool aus der Tasche und machst dein Fahrrad im Handumdrehen wieder flott. Nur: welches Multitool solltest du für den Fall der Fälle einstecken?


Ein Multitool bringt viele verschiedene Funktionen mit, oft sind sie wie bei einem Schweizer Taschenmesser angeordnet. Hier das Alien X Multitool von Topeak

So findest du das Multitool, das du brauchst
Wenn du ein Multitool bei einem Hersteller oder einem Shop für Fahrradzubehör kaufst, kannst du davon ausgehen, dass es neben Basis-Werkzeug wie Innensechskant- und Torx-Bits viele Funktionen mitbringt, die dir dabei helfen, Fahrradpannen zu beheben. Die Werkzeugsets von Marken wie Topeak, Birzmann oder Park Tool beinhalten spezifische Fahrradwerkzeuge, unter anderem Reifenheber, Speichenschlüssel oder Kettennieter. Bei einem Multitool aus dem Baumarkt ist das nicht unbedingt der Fall!

Es gibt auch praktische Mini-Werkzeugsets, die im Gabelschaft des Fahrrads oder in den Lenkerenden verstaut werden können, so sind sie immer mit dabei. Sie sind oft für spezifische Bauteile des Fahrrads gedacht und beheben Reifenpannen oder Kettenrisse.

Klappbare Multitools haben von etwa 10 bis rund 40 Funktionen, es gibt sie als Set von Schraubendrehern oder Torx in unterschiedlichen Größen, du kannst aber auch einen Mix von verschiedensten Werkzeugen bekommen. Je mehr Funktionen es gibt, desto größer und schwerer werden diese Tools, aber dafür kannst du unterwegs keine Kleinteile verlieren.


Dieses Werkzeugset passt in die Tasche und bringt viele Funktionen mit. Hier RatchetRocket Lite DX+ von Topeak

Es muss aber nicht unbedingt das Schweizer Taschenmesser-Prinzip an einem Stück sein, es gibt auch Sets mit Einzelteilen, beispielsweise eine Mini-Ratsche mit verschiedenen Aufsätzen oder einen Drehgriff mit diversen Bits.

Wenn du ein Carbon-Fahrrad fährst, kann es sinnvoll sein, einen kompakten Drehmomentschlüssel an Bord zu haben.


Mit zu viel Kraft kannst du Fahrradteile ruinieren, mit einem Drehmomentschlüssel weißt du jederzeit, wie fest du Schrauben anziehen musst. Hier der Torq Stick von Topeak.

Das spart dir Ärger mit dem Multi-Tool
Nicht am falschen Ende sparen:
Wer billig kauft, kauft zweimal… oder so ähnlich. Abgebrochene Köpfe, verbogene Schraubenzieher oder ein Multifunktionstool, das sofort in seine Einzelteile zerfällt, braucht niemand. Besonders bei Werkzeug ist das günstigste Teil oft nicht das beste, sondern im wahrsten Sinne des Wortes zweite Wahl. Gute Qualität funktioniert besser und hält länger.

Nimm ein fahrrad-spezifisches Multi-Tool mit:
Ein allgemeines Multitool ist besser als gar keines. Aber ein Multifunktionswerkzeug, das speziell für Fahrräder zusammengestellt ist, bringt in der Regel alles mit, was du rund ums Fahrrad brauchst.

Ehrlich sein:
Multitools sind – wie jedes andere gute Werkzeug – aus Werkzeugstahl. Der hält viel aus, ist aber nicht gerade ein Leichtgewicht. Das bedeutet: Jedes Teilchen mehr bedeutet zusätzliches Gewicht! Wenn du deine Schrauberkünste ehrlich einschätzt, stellst du vielleicht fest, dass 14 Funktionen reichen und 82 Bits nur unnützer Ballast wären.

Keinen T25 am Start haben:
Immer mehr Schrauben am Fahrrad können mit einem T25-Bit (“einem 25er Torx”) bewegt werden. Daher sollte dein Multi-Tool unbedingt ein solches Bit enthalten.

Das Multitool alleine ist oft nicht ausreichend!
Das schönste Multitool hilft dir nicht weiter, wenn du nicht auch noch die passenden Ersatzteile dabei hast. Basics sind hier natürlich Ersatzschläuche, um einen “Platten” zu reparieren. Im Anschluss brauchst du aber auch Luft, also pack eine Mini-Luftpumpe ein! Wenn du Tubeless fährst, solltest du Puncture Plugs (auch Tire Plugs, Repair Plugs, also “Reparatur-Stopfen”) einstecken. Für längere Touren kann es außerdem nicht schaden, wenn du Ersatzzüge für Bremsen und Schaltung dabeihast, und auch ein paar Ersatzschrauben, Klebeband und Kabelbinder helfen dir dabei zu improvisieren, bis du bei einer Werkstatt ankommst. Falls dir die Kette reißt, kannst du sie mit einem Ersatzglied reparieren, du solltest immer eines einpacken!

Wenn du, wie in Südtirol, in den Bergen unterwegs bist, und das für längere Zeit, solltest du möglicherweise auch an Bremsbeläge denken, denn hier geht es nicht nur bergauf, sondern auch bergab, und das Dauer-Bremsen nagt an den Belägen. Und hast du kein Multitool mit, dann kannst du in deinem BikeHotel ausleihen.

Wohin mit dem Multitool?
Ein Multitool ist kompakt, aber recht schwer, viele Biker tragen es nicht gerne in der Hosentasche herum. Hier hast du mehrere Unterbringungsmöglichkeiten. Besonders praktisch sind Multitools, die am Flaschenhalter fixiert werden können.


Dieses Multitool ist kompatibel mit einer Flaschenhalterung. Clutch12 Box für Airway Sidepull von Giant

In einen Fahrradrucksack passen neben deinem Fahrrad-Werkzeug auch Regenkleidung und Snacks. Auch eine kleinere Fahrradtasche ist bestens als Notfallset geeignet, das einfach dauerhaft am Bike bleibt. Kleine Satteltaschen oder Rahmentaschen bieten sich hier an.

Alle hier gezeigten Werkzeuge kannst du bei unserem Partner-Shop Bike Mailorder bestellen, die Links führen dich direkt zum Shop.